Ein Assistenzhund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen im Alltag unterstützt. Je nach Aufgabe unterscheidet man verschiedene Typen, wie Blindenführhunde, Signalhunde (z. B. für Gehörlose) oder Diabetikerwarnhunde. Diese Hunde helfen ihrem Besitzer, sicherer und unabhängiger zu leben, indem sie auf spezifische Bedürfnisse eingehen – etwa Gefahren anzeigen, Hilfe holen oder bei bestimmten medizinischen Notfällen eingreifen. Assistenzhunde sind an eine intensive Ausbildung gebunden und dürfen im Gegensatz zu normalen Haustieren auch Orte betreten, die sonst für Tiere verboten sind, wie Geschäfte oder öffentliche Verkehrsmittel.
Um einen Assistenzhund zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die genauen Anforderungen können je nach Land leicht variieren, aber im Allgemeinen gelten folgende Punkte:
1. Medizinische Notwendigkeit: Es muss eine medizinische Diagnose vorliegen, die den Bedarf an einem Assistenzhund begründet. Assistenzhunde sind für Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen vorgesehen.
Ein Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent, eine Pflegestufe oder ein ärztliches Attest, das besagt, dass die Beeinträchtigung der Erkrankung einer Behinderung gleichzustellen ist.
2. Feststellung der Eignung: Es wird geprüft, ob ein Assistenzhund in der konkreten Situation tatsächlich hilfreich ist, ob der Hund die Bedürfnisse der Person erfüllen kann und ob die Person die Fähigkeit hat, den Hund zu versorgen und zu führen.
3. Stabile Lebenssituation: Der zukünftige Halter sollte eine stabile Lebenssituation haben und in der Lage sein, für den Hund zu sorgen. Dies umfasst eine geeignete Wohnsituation, finanzielle Stabilität und die Zeit, den Hund richtig zu pflegen, zu trainieren und mit ihm zu arbeiten.
4. Finanzielle Aspekte: Die Anschaffung und Ausbildung eines Assistenzhundes sind kostspielig. Es gibt die Möglichkeit, über Spenden, Fonds oder verschiedene Organisationen einen Antrag auf finanzielle Unterstützung zu stellen. In vielen Fällen ist eine private Finanzierung jedoch notwendig.
5. Ausbildungsmöglichkeiten
Es gibt die Selbstausbildung und die Fremdausbildung. Bei der Selbstausbildung lebt der Hund meist von klein auf bei dem Assistenznehmer. Der Hund wird vom Assistenznehmer gemeinsam mit einem Fachtrainer (Assistenzhundetrainer) ausgebildet und auf die spätere Prüfung vorbereitet.
Fremdausbildung bedeutet, dass der Hund beim Trainer oder in einer dafür ausgewählten Patenfamilie lebt und dort ausgebildet wird.
Bevor der Hund zu seinem Assistenznehmer zieht, findet noch das gemeinsame Kennenlernen und die Einarbeitung des Teams mithilfe des Trainers statt.
Anschließend folgt die Teamprüfung
6. Tierschutz und Wohl des Hundes: Die Bedürfnisse des Hundes müssen beachtet werden. Wenn jemand gesundheitlich stark eingeschränkt ist, kann eine zusätzliche Person notwendig sein, die die Versorgung des Hundes unterstützt.
Zusätzlich kann es Wartezeiten geben, da Assistenzhunde eine lange Ausbildungszeit benötigen. Einige Menschen wenden sich an spezielle Organisationen, die Assistenzhunde ausbilden, andere wiederum arbeiten mit Ausbildungszentren zusammen, um ihren Hund zu trainieren.